Politik & Politische Laufbahn
Meine politische Laufbahn begann Mitte der 80er Jahre. Politisiert vom Waldsterben war es für mich eine Selbstverständlichkeit, aktiv zu werden. Im Jahr 1983, kurz nach meiner Rückkehr aus Rwanda, wurde ich Mitglied der Grünen und im folgenden Jahr in den Kreistag von Böblingen gewählt. Im Umwelt- und Verkehrsausschuss galt es, spannende Aufgaben im Abfallwirtschaftsbereich und im Verkehrssektor mitzugestalten. Störend war das unterschiedlich tiefe Wissen zwischen Verwaltung und Rat. Vor Ablauf der zweiten Mandatszeit entschied ich deshalb, entweder professionell Politik zu machen, oder es bleiben zu lassen.
Eine gute Chance, beruflich Politik zu machen, bot sich mit der Landtagswahl 1992. Im Wahlkreis 6 schickten mich die Wählerinnen und Wähler für zwei Legislaturperioden 1992 – 2001 als Abgeordneten in den Landtag von Baden-Württemberg. Verantwortlich war ich dort für die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Gentechnik und Entwicklungspolitik. Als „Unabhängiger“, also keinem Flügel angehöriger, war es ein steter Kampf gegen diese Windmühlenflügel. Konsequenterweise trat ich kein drittes Mal zur Wahl an. Ich bekam das Angebot, als Regierungsberater (mit Regierungsstimmrecht!) im afrikanische Guinea tätig zu werden. Leider hatte sich der damalige Regierungsberater überraschend umentschieden und blieb im Job.
Glück im Unglück, ich konnte zurück in meinen „alten Beruf“ als Forstrevierleiter (2002-2003). 2003 bot sich die Chance, das politische Know-how in der exekutiven Funktion als Bürgermeister anzuwenden. Ich bewarb mich mit drei Mitbewerbern um das BM-Amt in Gäufelden – einer Gemeinde in der ich als Förster viel Kontakt mit Privatwaldbesitzern hatte. Ohne diesen Hintergrund wäre es damals als Grüner aussichtslos gewesen, im eher konservativen Gäu anzutreten. Im ersten Wahlgang erhielt ich 55% der Wählerstimmen. Bei den Wahlen am 17. Juli 2011 wurde ich ein weiteres Mal mit 96,6% aller abgegebenen Stimmen gewählt. Seit 2019 bin ich im Ruhestand. Bürgermeister ist ein Traumjob, wenn es gelingt das Vertrauen von Rat, Verwaltung und Bürger zu haben.
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Meine Bilanz der Tätigkeit
- Vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Rat und der Verwaltung über 16 Jahre
- Neubau der Grundschule Tailfingen und Quasineubau der Gemeinschaftsschule in Nebringen
- Installation eines Pflegeheims
- Optimale Kinderbetreuungsangebote als Beitrag zum Start in das Leben und zur Chancengleichheit
- Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten (Lidl Öschelbronn u. Edeka Nebringen)
- Gewerbe- und Wohngebietserschließungen
- KZ-Gedenkstätte in Kooperation mit Rottenburg getragen durch Ehrenamtliche
- Ausbau Glasfasernetz und LED-Straßenbeleuchtung
- Verbesserung der Aufenthaltsqualität in allen drei Ortsteilen
- Suboptimal lief die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Böblingen (Verkehr, Einzelhandelsgebiete) und dem Staatlichen Schulamt (kommunales Gestaltungsrecht)
Um berufliche und aktuell politische Themen nicht zu vermischen, nehme ich zu Letzterem in der Rubrik “Meinung” Stellung.