Selbstorganisierte Wohngemeinschaft als Angebot für Pflegebedürftige. Meinung von Johannes Buchter
Selbstorganisierte Wohngemeinschaft
Eine selbstorganisierte Pflege-Wohngemeinschaft (Pflege-WG), gegründet von pflegebedürftigen Bewohnern oder deren Angehörigen, zählt zu den neueren bzw. alternativen Wohnformen. Dabei unterstützen sich gleichaltrige sowie bedürftige Bewohner (mit und ohne Hilfe von Angehörigen) im Alltagsleben, ohne auf Privatsphäre und Eigenständigkeit zu verzichten.
Wie es um die Pflege von unterstützungsbedürftigen Menschen bestellt ist, lässt sich jeden Tag den Medien entnehmen. Die Landespolitik in BW hat spät die in anderen Bundesländern seit Langem etablierte Option von selbstverwalteten Wohngemeinschaften zugelassen.
Klare Vorteile für Betroffene
Für mich ist die Autonomie der zu Pflegenden eine wichtige Alternative zum klassischen Heimangebot und zur Pflege durch Angehörige und bezahlte Arbeitskräfte im eigenen Haushalt. Die beruflichen Anforderungen teilen sich dadurch in angestellte hauswirtschaftliche Kräfte und eingekauften pflegerischen Dienstleistungen.
Dies führt neben einer regelmäßigen Prüfung der Zufriedenheit mit dem Pflegedienst u.a. zu einer Entlastung des verfügbaren Pflegepersonals, weil der für Heime vorgeschriebene 50%-Fachkräfteanteil durch die hauswirtschaftlich geprägte Alltagsbetreuung nicht beachtet werden muss.
2024 noch nicht in Gäufelden
Selbstorganisierte Wohngemeinschaften gelten weiterhin als moderne Alternative bzw. hilfreiches Zusatzangebot zu Pflegeheimen. Ich hatte der Gemeinde Gäufelden angeboten, eine solche Pflegegruppe aufzubauen. Aber selbsternannte Fachleute vor Ort wussten dies zu verhindern. Das bedaure ich ausdrücklich.